Kann ein neuer TV-Sender Deutschland aus der ESC-Talsohle holen? In den vergangenen Jahren musste sich der NDR nach den vielen letzten und vorletzten Plätzen beim Eurovision Song Contest viel Kritik anhören. Trotz wiederholter Versprechen des für den ESC verantwortlichen Senders über neue Konzepte, blieb letztendlich alles beim Alten.
Statt kreativer Neuerungen verfiel man stets in denselben Trott, um am Ende im ESC-Finale wieder schlecht abzuschneiden. Auch in diesem Jahr hat sich am Auswahlverfahren nicht wirklich etwas geändert.
Berichten zufolge planen die ARD-Bosse nun, dem NDR die Verantwortung für den ESC zu entziehen und sie stattdessen dem MDR zu übertragen. Ab 2025 soll alles beim MDR gebündelt werden. Angeblich sollen die Verantwortlichen beim NDR sogar mit Erleichterung auf diese Entscheidung reagiert haben.
Der Wechsel zum MDR sollte angeblich bereits für dieses Jahr geplant gewesen sein, da dieser Sender von allen ARD-Anstalten die höchste Musikkompetenz aufweist. MDR-Unterhaltungs-Chef Peter Dreckmann (57) ist zudem der ARD-Musik-Koordinator.
Der Wechsel wurde jedoch aufgrund ungesicherter Finanzierung nicht vollzogen. Der alleinige Vorentscheid kostet etwa zwei Millionen Euro, eine Summe, die der MDR dieses Jahr nicht aufbringen konnte. Daher musste der Sender auch Schlager-Shows im Dritten mit Florian Silbereisen (42) für dieses Jahr absagen.
Es existiert jedoch ein spezieller Geldtopf, aus dem in Ausnahmefällen für besondere Sendeformate wie den ESC geschöpft werden kann. Die Zustimmung der MDR-Programmdirektoren wäre dafür erforderlich.
Mit dem Senderwechsel könnte auch Florian Silbereisen, das bekannteste Show-Gesicht des MDR, als möglicher neuer Moderator ins Gespräch kommen und Barbara Schöneberger (49) ablösen.
Der NDR dementiert die Pläne zum ESC-Wechsel nicht. Eine Sprecherin sagt zu BILD: „Aussagen über die Zukunft gehören ins Reich der Spekulation.“ Was den MDR betrifft, erklärt eine Sprecherin gegenüber BILD: „Dies ist derzeit kein Thema für den MDR.“